FÜR MEHR REGENWALD UND BIODIVERSITÄT
BESSER ALS BIO
Wir werden oft gefragt, ob unser Kaffee auch bio ist. Unsere Antwort: Besser als das!
Unsere Bauern sind schon längst auf den Bioweg aufgesprungen. Sie sind Vorreiter für die Region. Es ist ein gemeinschaftlicher Bioweg, den die Kaffeeproduzent:innen mit Serraniagua gehen. Denn geht’s dem Boden gut, geht’s den Kaffeepflanzen gut und auch den Bauern und Bäuerinnen. Die Bio Zertifikation ist bereits am Laufen. Im Rahmen dieser Initiativen setzen wir auf die partizipativen Garantiesysteme (SGP wngl.: PGS) als Modelle für eine partizipative Netzwerkzertifizierung.
„Partizipative Garantiesysteme (SGP oder PGS) sind lokal ausgerichtete Qualitätssicherungssysteme. Sie zertifizieren Erzeuger auf der Grundlage der aktiven Beteiligung von Interessengruppen und bauen auf einer Grundlage von Vertrauen, sozialen Netzwerken und Wissensaustausch auf.“
IFOAM – Organics International unterstützt die Entwicklung von SGP als alternatives und ergänzendes Instrument zur Zertifizierung durch Dritte im Biosektor und setzt sich für die Anerkennung von PGS durch Regierungen ein.
Für CAFÉ COMAM legen wir Wert auf einen kleinbäuerlichen und ökologischen Anbau. Für richtig guten Kaffee ist ein Wald mit anderen schattenspendenden Bäumen unverzichtbar. Denn nur im Schatten haben die Kaffeekirschen genügend Zeit, ihr volles Aroma zu entfalten. In Waldgärten fühlt sich der Arabica Kaffeestrauch besonders wohl und braucht deshalb auch keine chemischen Spritzmittel, um zu gedeihen. Es werden lediglich biologische Zusatzstoffe aus effektiven Mikroorganismen und Mineralien verwendet.
Chemische Zusatzstoffe sind überall erhältlich, biologische hingegen nur sehr schwer und oft mit weiten Wegen verbunden. Serraniagua setzt sich dafür ein, Biopräparate für die Kleinbauern und -bäuerinnen in der Region zu produzieren und veranstaltet kontinuierlich agrarökologische Workshops zur biologischen Bewirtschaftung und zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Gemeinsam mit Serraniagua wurden auf mehreren Fincas Biofabricas geschaffen, um dort Biopräparate mit effektiven Mikroorganismen, Mineralien und Regenwurmkompost zu produzieren. Bei bestehenden Biofabricas können sich Bauern, die noch keine Biofabrica haben, ihre Präparate abholen.


DIE ERNÜCHTERNDE ÖKOBILANZ VON KAFFEE
Laut einer Studie im Wissensjournal Science ist konventionell angebauter Kaffee eines der klimaproblematischsten Lebensmittel überhaupt.
Doch was sind die entscheidenden Parameter? Für den CO2 Fußabdruck wird der gesamte Lebenszyklus eines Produkts betrachtet, vom Anbau bis zur Entsorgung. Aus der Studie geht klar hervor, dass nicht der Überseetransport, sondern der Anbau der entscheidendste Faktor ist. Der konventionelle Anbau und die damit einhergehende Rodung von Regenwaldflächen sind für 85 % der Treibhausgase verantwortlich!
Wenn es um die Klimagerechtigkeit geht, muss daher schon auf den Anbau und die Herkunft von Kaffee geachtet werden. Kaffee, der in ursprünglichen Bergwäldern im ökologischen Schattenanbau kultiviert wird, ist um ein Vielfaches besser als Kaffee aus Monokulturen. Eine genaue Rückverfolgbarkeit und eine transparente Herkunft der Kaffeebohnen sind daher besonders wichtig, denn auch im Fairtrade oder Bio Siegel ist diese Information nicht enthalten.
Ein Segelschifftransport ist natürlich die ökologischste Alternative, aber auch ein voller Cargo-Schiffscontainer macht nur einen sehr kleinen Prozentanteil in der Klimabilanz aus. Je voller der Container, desto besser. Und an Volumen kann etwa durch das Rösten im Ursprungsland eingespart werden, denn gerösteter Kaffee hat ca. 20 % weniger Gewicht.

WIR SETZEN AUF EINEN KLIMAGERECHTEN KAFFEEANBAU
Kaffee ist ein Schattengewächs und wurde traditionell ausschließlich im Schatten großer Bäume in Form von Mischkulturen oder Waldgärten kultiviert. Um höhere Erträge zu erzielen, wird Kaffee heute hauptsächlich in Monokulturen angebaut. Zur Steigerung des Ertrags wird Regenwald gerodet und chemische Pflanzenschutzmittel kommen zum Einsatz. Böden werden ausgelaugt und der fehlende Schutz von schattenspendenden Bäumen führt dazu, dass Kälteeinbrüche als auch Hitzeperioden die Kaffeesträucher beschädigen.
In ökologischem Schattenanbau kultivierter Kaffee ist klimagerecht, indem er zum Schutz des Regenwalds und der Biodiversität beiträgt. Statt Bäume zu roden, bleibt ursprünglicher Wald erhalten. Durch die nachhaltige Kultivierung von Kaffee im Schattenanbau wird im Kreislauf der Natur eine zukunftsfähige Landwirtschaft betrieben. Dieser klimagerechte Anbau hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Ökobilanz, sondern auch auf die Qualität. Denn nur im Schatten haben die Kaffeekirschen genügend Zeit, ihr volles Aroma zu entfalten.


BESSER FÜR’S KLIMA. BESSER FÜR DIE BIODIVERSITÄT.
Arabica Kaffeepflanzen sind sehr sensibel und reagieren auf das sich ändernde Klima. Die Kaffeesträucher warten auf sonnig heiße Tage, um zu blühen. Aber durch den vielen Regen fallen die Blüten sofort wieder ab und es werden nur wenige Kaffeekirschen wachsen. Ein großes Problem für unsere Kaffeeproduzent:innen.
Kaffee im ökologischen Schattenanbau ist besser an den Klimawandel angepasst. Die schattenspendenden Bäume schirmen extreme Sonneneinstrahlung, starke Regengüsse und Kälteeinbrüche ab. Die sensiblen Kaffeesträucher sind dadurch vor Wetterextremen besser geschützt. Mischkulturen mit schattenspendenden Bäumen verbessern außerdem die Bodenfruchtbarkeit und dienen als Erosionsschutz für die ohnehin oft sehr steilen Hänge. Gleichzeitig wird Lebensraum für Vögel, Insekten, Pilze und Pflanzen erhalten und geschaffen, der zur Förderung der Artenvielfalt und Biodiversität beiträgt.


UNSERE KAFFEEBAUERN UND -BÄUERINNEN SCHAFFEN VIELE KLEINE NATURRESERVATE
Die Umweltgemeinschaft Serraniagua hat sich auch zum Ziel gesetzt, die Biodiversität der Region zu erhalten. Dazu gehören die unberührten tropischen Regenwälder ebenso, wie die Tradition und Kultur des Kaffeeanbaus in traditionellen Waldgärten.
Neben dem nachhaltigen Anbau von Kaffee im Schatten, überlassen die Kaffeeproduzent:innen mehrere Hektar Land der Natur. Das reicht von 2 Hektar bis sogar 12 Hektar! So werden viele kleine Naturreservate geschaffen und tropischer Regenwald bleibt erhalten. Das fördert natürlich die Biodiversität der Region!

DAS NATURSCHUTZGEBIET SERRANÍA DE LOS PARAGUAS
Das Naturschutzgebiet Serranía de los Paraguas liegt in der westlichen Andengebirgskette von Kolumbien. Es ist ein wichtiger Biodiversitäts-Hotspot der tropischen Anden von internationaler Bedeutung. Die hügelig grüne Landschaft im Naturschutzgebiet Serranía de los Paraguas ist reich an Biodiversität und bewachsen mit ursprünglichem Regenwald. El Cairo und die Kaffee Fincas unserer Kaffeeproduzent:innne liegen in Mitten des Naturschutzgebietes. Die Region wurde durch Initiativen von Serraniagua zum Naturschutzgebiet deklariert. Eine Schlüsselregion für die globale Biodiversität von über 200.000 Hektar.
