MEHR WERT FÜR ALLE – FAIR CHAIN
Kaffee ist nach Rohöl das wichtigste Handelsprodukt der Welt. Das ehemalige Kolonialprodukt gedeiht nur im sogenannten coffeebelt, dem Kaffeegürtel, rund um den Äquator und wird bei uns nach wie vor importiert. Mit dem Prozess der Kolonialisierung überquerte Kaffee erstmals den Atlantik. Er wurde dort als wichtiges Exportprodukt eingeführt, um die Nachfrage des europäischen Kaffeekonsums zu befriedigen. Kaffee wurde somit ab dem 18. Jahrhundert eine wichtige wirtschaftliche Grundlage für viele Länder in Lateinamerika.
Der Kaffee ist eines der offensichtlichsten Beispiele der Kolonialisierung und veranschaulicht die Herausbildung des starken Ungleichgewichts zwischen globalem Süden und globalem Norden. Derzeit wird der Großteil aller Kaffeebohnen im globalen Norden verarbeitet. Der wirkliche Mehrwert wird bei Kaffee erst durch das Verarbeiten und Rösten der Kaffeebohnen geschaffen.
Wird im Ursprungsland geröstet und verpackt, bleibt dreimal mehr Wert vor Ort als bei kommerziellen Kaffees. Mehr Wertschöpfung im Ursprungsland sorgt für mehr Arbeit, Bildung und Chancen. Es ist ein Handelsmodell mit einer gerechten Verteilung der Erträge entlang der gesamten Produktionskette. Dieses Konzept wird auch als Fair Chain bezeichnet. Fair Chain ist ein wertvoller Ansatz für nachhaltige Entwicklung der lokalen Gemeinschaft und trägt zur Überwindung der kolonialen Strukturen der Nord-Süd-Ausbeutung bei. Dadurch schaffen wir mehr Wert für alle und handeln auf Augenhöhe mit unseren Partner:innen in Kolumbien.
